These are the voyages of the starship Enterprise. It’s continuing mission: to explore strange new worlds, to seek out new life and civilizations, to boldly go where no one has gone before
Die Wechseljahre, unendlicher Stimmungsschwankungen, Hitzewallungen, schlechte Laune und ungeliebte Extrapfunde.
Ja, wenn Du in meinem Alter bist, wirst Du die Einleitung zu „Raumschiff Enterprise“ wiedererkannt haben. Die Besatzung wusste auch nicht so genau, was sie erwartet. Es musste aber etwas Gutes sein, sonst würde man so eine Reise doch erst gar nicht antreten. Und unsere Reise geht wohin? Zu unserem Traumleben? You must be kidding me…
Dieser Artikel ist ein Beitrag zur LEMONDAYS Blogparade 2021, die unter dem Titel „Träumst Du noch Dein Leben oder lebst Du schon Deinen Traum?“ steht.
Wie auch schon bei den vergangenen Blogparaden von LEMONDAYS wird es viele sehr inspirierende Beiträge und Podcasts geben, aus den verschiedensten Blickwinkeln. Beiträge, die Dich nachdenklich machen, Dich schmunzeln lassen oder Dir praktische Expertentipps für Frauen in den Wechseljahren geben
Da ist Raumschiff Enterprise zwar ein großartiger und grandioser Vergleich – allerdings möchte ich Dich, meine Leserin, aus den höheren Sphären zurück auf den Boden der Tatsachen holen.
Du wirst jetzt vielleicht mit den Augen rollen und sagen: „Da bin ich sowieso (auf dem Boden der Tatsachen und in der Realität) und die Wechseljahre….wären die doch erst vorbei. DANN komme ich vielleicht in meinem Traumleben an und kann meine Träume leben. Die „Enterprise“ war 5 Jahre lang unterwegs, um neue Welten zu erforschen. Wie viele Jahre, oder besser: gefühlte Lichtjahre werde ich unterwegs sein, um in Galaxien vorzudringen, wo ich wieder ich selbst und in meinem Körper zu Hause bin? Oder verschwinde ich in einem schwarzen Loch und das Traumleben war eine Art galaktische Fata Morgana“
Wechseljahre als Chance sehen
Nur…wir werden nicht gefragt, ob wir die Wechseljahre möchten.
Vermutlich würden die meisten Frauen NEIN sagen.
Aber das wäre ausgesprochen schade, weil das eine Lebensphase ist, wo wir die Möglichkeit haben, die Weichen neu zu stellen. Oder einfach nur die Richtung zu korrigieren. Also, wenn wir unsere Chance nutzen, kommen wir wirklich in neuen Galaxien an, wo alles (oder vieles) möglich ist. Vielleicht möchtest Du ja etwas ändern, hast aber total vergessen, was denn Deine Träume sind. Oder einmal waren. Da hilft Dir vielleicht der Beitrag von Dr. Heike Specht auf die Sprünge: „Was ist es, was Du wirklich willst?“. Sehr inspirierend und auch geeignet, um Deine Träume wieder auszugraben.
Wenn wir alle unsere Probleme mal unter diesem Aspekt sehen, ist die Reise doch vielleicht ganz spannend.
Hitzewallungen geben uns einen Energieschub, Stimmungsschwankungen helfen uns, endlich mal das zu sagen, was wir wirklich fühlen. Nicht mehr Everybody‘s Darling oder Everybody‘s Dienstbote. Nicht mehr die Mutter, die alles hinterherräumt, die Ehefrau, die für die Hausarbeit verantwortlich ist. Selbst unsere körperlichen Wehwehchen sind ein Weckruf, jetzt endlich etwas zu ändern, um die nächsten Jahrzehnte selbstbestimmt und ohne Krankenpflegerin genießen zu können.
Jetzt komme ich allmählich mit meinem „Ja aber“ um die Ecke.
Eigentlich ist es ja mein Job, Frauen zurück zur Wunschfigur, oder wenigstens zur Wohlfühlfigur, zu coachen
Ein durchaus berechtigte Anliegen.
Der Körper verändert sich und wir scheinen ihn nicht mehr unter Kontrolle zu haben. Wir werden aufmerksam, weil wir nicht mehr aussehen, wie wir das gerne hätten. ABER:
Stelle Dir vor, die Ankunft in der neuen wunderbaren Welt steht kurz bevor. Die Spannung steigt, Du freust Dich auf das, was Dich erwartet. Wo Du Dich Dein ganzes Erwachsenenleben drauf gefreut hast.
Und dann spielt Dein Körper nicht mehr mit.
Aussehen ist nicht alles
Natürlich ist es wichtig, auf das Gewicht zu achten. Aber nicht unbedingt, um in Größe 38 (oder welche auch immer) zu passen. Sondern um unsere Gelenke zu schonen und damit Arthrose vorzubeugen. Wir können nicht mehr drauf los futtern, sondern sollten so essen, dass der Blutzuckerspiegel stabil bleibt, wir dann Energie haben, wenn wir sie brauchen.
Und das genau ist jetzt mein „Ja aber“: wie soll ich denn mein Leben so gestalten, dass ich mir möglichst viele Wünsche erfüllen, Pläne realisieren und Träume leben kann, wenn der Körper nicht mehr mitspielt? Wenn er auf jahrelange Vernachlässigung plötzlich mit „Ausfällen“ reagiert?
Unter diese Überschrift „Vernachlässigung“ fallen auch strikte Diäten, oft über viele Jahre hinweg. Das rächt sich meistens erst nach vielen Jahren, wenn Schäden schon entstanden sind. Wenn wir uns in jungen Jahren ständig in Größe 34 (oder was auch immer Deine Wunschgröße war) gehungert haben, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass unsere Knochen in dieser Zeit nicht genügend Kalzium für die Knochengesundheit eingelagert haben. Das rächt sich jetzt.
Aber es ist nie zu spät….
Nur, wenn Du jetzt versuchst, mit solchen extremen Ernährungsformen, Diäten oder auch Nahrungsergänzungsmitteln (nein, die „verbrennen“ kein Gewicht) erreichst Du eher das Gegenteil.
Es sind oft Frauen, die gar nicht mal so viel zugenommen haben, die hier besonders leiden. „Ich würde alles tun, wenn ich nur wieder so aussehe, wie vor X Jahren“ höre ich recht häufig.
Ernährung, die Deinem Körper guttut
Stelle Dir vor, irgendjemand leitet eine Substanz in die Atmosphäre, die dazu führt, dass Du Dein heutiges Gewicht hältst. Egal, was und wie viel Du isst, Du nimmst weder ab noch zu.
Oft ist es erst mal beängstigend, vor allem, wenn man weit von der Wunschfigur entfernst ist. Aber auch befreiend.
Du könntest endlich das essen, was Dir gut tut. Ja, vielleicht wären es einige Tage nur Schokolade und Kuchen. Aber wenn nichts verboten ist, lässt dieser Heißhunger ganz schnell nach. Und dann könntest Du einfach ausprobieren, was Dir wann Energie gibt.
Meine „Mädels“ sind oft überrascht, dass sie plötzlich Lust auf frische und bunte Nahrungsmittel haben. Viel Gemüse in allen Farben, Beeren (Blaubeeren stehen IMMER auf der Liste), etwas Fleisch vielleicht. Oder einfach mal fleischlos probieren.
Wenn Du jetzt sagst: „schöne Übung, der Gedanke gefällt mir. Aber ich habe doch wirklich 10 kg zugenommen. Schadet das nicht meiner Gesundheit?“
Natürlich ist das nicht optimal. Aber es ist wesentlich gesünder, ein etwas zu hohes Gewicht zu haben, das aber stabil zu halten, als ständig 5 kg runter, und gleich wieder drauf.
Und selbst wenn Dein Gewicht absolut gleich bliebe, mit gezielter Bewegung könntest Du Deine Figur trotzdem erheblich verbessern.
Womit ich zu Punkt 2 komme:
Bewegung, die auch Spaß macht
Und zwar Bewegung mit dem Ziel, Dich lange stark und beweglich zu machen, so dass Du bis ins hohe Alter selbstbestimmt ohne fremde Hilfe alles tun kannst, was Dir Spaß macht.
Bis zum 80. Lebensjahr ist etwa die Hälfte der Muskelmasse, die wir mit 20 hatten, verschwunden. Damit verbunden ist ein deutlicher Kraftverlust, der erhebliche Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit, Lebensqualität und Gesundheit haben kann.
Ich gehe sogar so weit zu sagen, dass die meisten Altersbeschwerden auf den Muskelabbau zurückzuführen sind.
Wenn Du jetzt denkst: „Ach, da habe ich doch noch Zeit, ich bin doch erst 50.“
Stimmt, aber je länger Du wartest, um dem normalen Muskelabbau entgegenzuwirken, desto schwieriger wird es. Und desto mehr Arbeit verursacht es.
Warum also nicht gleich anfangen, und zwar in kleinen, machbaren Schritten?
Dazu musst Du erst mal rausfinden, was Dir überhaupt Freude macht.
Gibt es Sportarten, die Du als Kind schon ausprobieren wolltest? Jetzt sag‘ bitte nicht, Du willst Yoga intensiv betreiben und Shavasana Meisterin werden….
Vielen Frauen kommen da jetzt Sportarten wie Ballett oder Inlineskating in den Sinn, gleich mit dem Einwand: „Das geht aber jetzt wirklich nicht mehr. Das waren meine Kindheitsträume. Aber in meinem zukünftigen Traumleben? Ich weiß nicht.“
Es gibt einige Frauen, die mit 60plus angefangen haben, Ballettunterricht zu nehmen. Oder zu skaten. In meinen Posts habe ich bereits einige dieser bemerkenswerten Frauen vorgestellt: Suzelle Poole (ok, sie war in jungen Jahren schon Tänzerin), Lauren Bruzzone, die erst mit 66 Jahren mit ihrem bemerkenswerten Krafttraining begonnen hat und viele Frauen mehr.
Aber Du musst ja absolut nicht solche Extreme als Vorbild nehmen, sondern kannst Dir einen Hund zulegen und mit dem regelmäßig laufen. Natürlich nur, wenn Du Tiere magst und bereit bist, Zeit zu investieren. In einem Tempo, in dem Du Dich gut noch unterhalten kannst. Ohne nach Luft zu japsen. Die Belohnung ist riesig…Ich sage nur: Bedingungslose Liebe. Egal, wie Du drauf bist oder wie Du aussiehst.
Aber Herz-Kreislauf-Training ist nur ein Aspekt.
Krafttraining
Krafttraining trägt wesentlich zum Steigern der Leistungsfähigkeit und der Lebensqualität im Alter bei.
Krafttraining ist aber auch ein Begriff, der zunächst bei meinen Kundinnen gar nicht gut ankommt. Muckibude und Machos, die Publikum brauchen, um ihre gestählten Körper zu präsentieren. Brauchen wir diese Kerle in unserem Traumleben? Diese Frage kannst nur Du beantworten
Oder, noch schlimmer, gleichaltrige Herren, die die letzten 30 Jahre am Schreibtisch, im Auto oder vorm Fernseher verbracht haben. Die haben allerdings oft ein Selbstbewusstsein, um das ich sie beneide….
Aber zurück zu uns: das (Fitnesscenter) brauchen wir gar nicht. Es gibt so viele andere Möglichkeiten, um ganz gezielt die Muskulatur zu stärken. Dazu brauchen wir weder das Haus zu verlassen noch uns eine teure Ausrüstung oder Geräte zuzulegen.
Und ich zitiere einen meiner Blog- Artikel:
Von regelmäßigem Training profitieren selbst chronisch Kranke. Anstatt Patienten über lange Zeit zur Ruhe zu verordnen, ist es meist sinnvoller Menschen mit regelmäßig, aber moderaten Sport zu heilen. Neben einer verbesserten Belastbarkeit hellt sich bei den meisten Betroffenen auch das Gemüt spürbar auf.
Wenn Du Dir jetzt vornimmst, Deine Muskeln zu trainieren (Gratuliere, sehr gute Idee!) darfst Du aber auch das Dehnen oder Stretchen nicht vergessen.
Stretching
Im Laufe der Jahre büßen wir ja leider auch Beweglichkeit oder Flexibilität ein. Wenn Du als junger Mensch locker einen Spagat hinbekommen hast, heißt das nicht, dass das heute noch mühelos geht.
Ja, Menschen, die in der Lage sind, die Füße hinterm Kopf (dem eigenen!) zu verschränken oder extreme Rückwärtsbeugen mühelos auszuführen – das stellt man sich oft unter Flexibilität vor. Das mag zwar für Unterhaltung bei einer Party sorgen, ist aber nicht wirklich notwendig.
Viel wichtiger ist die funktionale Beweglichkeit: das heißt, dass man auch in der Dehnung noch Kraft hat.
Denken wir mal an unsere Vorfahren: die mussten noch in der Lage sein, sich hinzuhocken, zu krabbeln, springen, klettern, heben und ziehen.
Aber heute brauchen wir das alles nicht mehr, unsere Körper werden nicht durch Bewegung in alle Richtungen gedehnt. Zumindest nicht im Alltag. Es ist eher die Ausnahme, dass man beim Autofahren den Kopf dreht. Heute können wir uns auf Assistenzsysteme verlassen. Aber wie wichtig das dennoch sein kann, merken wir, wenn der Nacken steif ist und auch die kleinste Drehung Schmerzen verursacht. Und wenn wir anfangen, die Muskeln zu stärken, ist es besonders wichtig, weil die sich sonst verkürzen könnten. Ja, der Weg zum Traumleben scheint mit Hürden versehen zu sein….
Ein letzter Punkt steht noch auf meinem Programm, der umso wichtiger wird, je älter wir werden. Ja, ich lege den Finger wieder in die Wunde. Aber nur wenn wir die möglichen Probleme kennen, die auftreten können, können wir zeitig etwas dagegen tun.
Es geht um unser
Gleichgewicht
Wie oft hört oder liest man von Senioren, die sich bei Stürzen schlimme Knochenbrüche zugezogen haben? Das kommt oft von einem mangelnden Gleichgewichtssinn und das wiederum kommt von fehlender körperlicher Aktivität.
Also sollten auch Übungen zur Verbesserung des Gleichgewichtes auf Deinem Plan stehen.
Auch hier kannst Du natürlich „multitasken“ und Dir gezielt solche Sportarten/Übungen aussuchen, die sowohl Kraft, Ausdauer, Flexibilität als auch das Gleichgewicht trainieren. Mein Favorit ist Yoga, da Du hier so viele Elemente hast, die genau das tun. Was wir auch nicht vergessen sollten: Gleichgewichtsübungen, die den Körperschwerpunkt herausfordern, trainieren nicht nur körperliche Fähigkeiten wie Kraft, Stabilität und Beweglichkeit, sondern haben auch erhebliche neurologische Vorteile und halten uns damit im Kopf jung.
Gut mit Stress leben lernen
Ernährung und Bewegung sind zwei wichtige Säulen, um uns so fit zu halten, dass wir unser Traumleben auch in 20 Jahren noch verwirklichen können.
Aber genau so wichtig ist unser Umgang mit Stress. Stress ist eines der Themen, die gerade in den Wechseljahren eine größere Rolle spielen. Auch wenn der Alltag insgesamt etwas ruhiger wird, unser Körper produziert mehr Cortisol. Solange genügend Östrogen da war, wurde Cortisol etwas gedeckelt. Aber jetzt macht die Nebenniere Überstunden und schüttet mehr von diesem Stresshormon aus.
Deswegen fühlen wir uns manchmal so gereizt. Oder wir sind „emotional flexibel“, wie es mal ein kluger Kopf formulierte.
Aber Stress ist ja keine objektiv messbare Größe. Sondern jede Frau reagiert anders. Manche bleiben bei Hitzewallungen recht entspannt, andere belastet das sehr stark.
Ich muss gestehen, gerade mit Stress besser umzugehen kann eine Herausforderung sein. Weil wir etwas an unserer Einstellung ändern können. Aber auch hier gibt es Techniken, die sich leicht erlernen lassen. Außerdem leistet da auch die Bewegung einen wertvollen Beitrag: Bewegung hilft, die Stresshormone schneller wieder abzubauen. Wenn Du mehr Vorschläge brauchst, was Du tun kannst: hier findest Du ein E-Book mit Ideen.
Mein Fazit:
Wenn wir verstanden haben, dass die Wechseljahre erst die Reise sind, wir sie nicht vermeiden können, aber aktiv beitragen können, dass es uns besser geht – dann rocken wir auch die fremden Galaxien, mit allen Aliens, die uns dort begegnen.
Und wenn Du einen Lotsen an Bord brauchst, bin ich gerne für Dich da. Vereinbare einfach ein unverbindliches Erstgespräch und wir schauen gemeinsam, wie wir Deine Reise verbessern können. Damit Du Dein Traumleben auch wirklich genießen kannst.
Oder, wenn Du gerne allein starten und Du meinen ganzheitlichen Ansatz kennenlernen möchtest, empfehle ich Dir meinen Kurs: „Gesunde Ernährung – knackig, pragmatisch, alltagstauglich“. Dort behandele ich zwar schwerpunktmäßig die Ernährung, aber die Themen Bewegung und Entspannung sind als Bonuskapitel enthalten. Mehr darüber findest Du auf ELOPAGE.
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