Oder: Wenn Karen zum Coaching kommt
Falls Du Dich jetzt fragst, wer denn diese Karen ist: Dieser Name steht im Internet als Synonym für eine motzende weiße Mittelschicht-Frau, die sich von nichts und niemandem etwas sagen lässt, glaubt, dass sie, aus welchen Gründen auch immer, Privilegien genießt und immer recht hat. Geprägt wurde dieses Meme zwar in den USA (Karen mag Waffen und Donald Trump, ist weiß, blond, mit typischem Haarschnitt, bibeltreu und eine Rassistin). Aber ich kenne auch in meinem Umfeld solche Exemplare. Da ich nicht blond bin, hoffe ich, niemand sieht mich als „Karen“.
Die Klientin, die kürzlich zum Erstgespräch da war, und die ich hier „Karen“ nenne (nicht ihr echter Name) hat eigentlich nur gezeigt, dass die beste Ernährungsberatung und der tollste Coach nichts bewirken können, wenn der Kunde blockiert …
Aber der Reihe nach:
Eine Frau, Ende 30, eigentlich noch etwas zu jung für meine Zielgruppe, wollte ein Erstgespräch. Vor Ort! Nicht Online!! Ganz dringend!!! Sofort. Sie braucht Hilfe.
Mein Bauchgefühl warnte zwar, aber ich dachte halt, vielleicht kann ich ihr helfen.
Madame kam fast eine Stunde zu spät, kein gutes Zeichen. Zu einer Ernährungsberatung braucht man doch nicht pünktlich zu sein, oder?
Ernährungssünden zeigen sich irgendwann
Dann erzählte sie einiges über sich und ihre Essgewohnheiten: Veganerin, Gluten intolerant, laktoseintolerant sowieso. Außerdem Histaminintoleranz, Fructose geht gar nicht und noch so einiges.
In der Tasche hatte sie jede Menge vegane Snacks, Riegel und Fertigprodukte. Ja, alles vegan, teuer, aber nicht unbedingt gesund.
Und als Eiweißquelle griff sie auf Saitan und Tofu zurück ……(für die Nicht Fachleute: Saitan wird aus Weizenkleber, auch als Gluten bekannt, hergestellt!)
Kundenanalyse – die Kleinigkeiten
Was mir auffiel: sie war mollig, schlecht durchblutete Haut, wirkte aufgeschwemmt und verquollen im Gesicht. Die ganze Körperhaltung war kraftlos. Schultern hängend, Händedruck schlaff. Keine Muskelspannung, keine Energie. Sie beschwerte sich, dass es bei mir zum 1. Stock keinen Aufzug gab und sie die Treppe laufen musste
Sie war teuer angezogen, aber nicht unbedingt vorteilhaft.
Ich habe fast 2 Stunden mit ihr verbracht und ihr aufmerksam zugehört.
Dabei habe ich gemerkt, dass:
- sie von Ernährung sehr wenig Ahnung hat, aber sich für eine Expertin hält.
- sie alles glaubt, was das Internet hergibt, solange es in ihr Weltbild passt.
- sie sich in ihrer „keiner mag mich, weil ich dick bin“ Ecke behaglich eingerichtet hat.
- Und dass sie sich die Suche nach dem perfekten Coach/Arzt/Ernährungsberater zu ihrer Lebensaufgabe gemacht hat.
Der Arzt hatte ihr Empfehlungen zur Ernährung gegeben, aber der hat ja keine Ahnung. Ihre Blutwerte waren schlecht (Labor muss sich geirrt haben). Die fünf Ernährungsberater, die sie schon konsultiert hatte, waren auch Stümper und Anfänger. Sie selbst wusste alles besser. Bei Weight Watchers war sie schon seit 10 Jahren Mitglied, und sie hielt sehr viel von denen …..
Hilfe muss man annehmen können
Um es kurz zu machen: ich habe ihr dann zu verstehen gegeben, dass niemand ihr helfen kann.
- Solange sie ihren Hintern nicht hochbekommt
- Solange sie immer irgendwelchen Ernährungstrends folgt
- Solange sie viel Geld wahllos für Nahrungsergänzungsmittel ausgibt
- Solange sie teure Coaches bezahlt, die ihr einreden, dass sie sich selbst lieben soll und ihre Ernährung nicht das Problem ist. Und in dieser Gruppe wollte ich kein Mitglied werden.
Ernährung – der erste Schritt
Essen muss jeder Mensch. Und daher wäre Ernährung eine Baustelle, wo sie leicht ansetzen könnte.
Wo sie ihrem Körper was Gutes tun könnte. Das Mittel der Wahl, um wieder mehr Energie bekommen. Vielleicht könnte sie sich dann sogar aufraffen und sich mehr bewegen.
Wenn sie sich auf die Arbeit mit mir einlassen würde, würde sie in 4 Wochen super Resultate sehen. Allerdings habe ich ihr dann höflich zu verstehen gegeben, dass ich eine Zusammenarbeit mit ihr für wenig erfolgversprechend halte. Sie war etwas fassungslos, weil sie ja meinen „neuen“ Ansatz ausprobieren wollte.
Bei mir gibt es nichts auszuprobieren!
Ich erarbeite mit jeder Kundin einen individuellen Ansatz. Betonung auf „mit“. Wenn die Kundin nicht bereit ist, etwas zu ändern, wie wollen wir dann endlich Resultate sehen?
Wie sagt doch der Volksmund?
You can lead the horse to the water, but you can’t make it drink.
Und in diesem speziellen Fall steht das Pferd schon im Fluss und ist am verdursten.
Wenn Du endlich selbst aktiv werden willst, nutze die Chance zu einem kostenlosen Erstgespräch. Schicke mir eine E-Mail oder buche gleich Online.
Oder, falls Du Dich nicht gleich verpflichten möchtest: mein Kurs „Gesunde Ernährung – knackig, pragmatisch, alltagstauglich“ kann Dir hier die ersten Schritte erleichtern und Du kannst Dich mit meiner Arbeitsweise vertraut machen. Der Kurs ist speziell für Frauen in den Wechseljahren konzipiert, transparent, ehrlich (nein, Du verlierst keine 10 kg in 10 Tagen) und bietet Dir echte Erfolge. Als Bonus werden die Themen „Bewegung“ und „Entspannung“ abgedeckt, die ja gerade in den Wechseljahren so wichtig sind.
Nachtrag:
Heute morgen rief sie wieder an und ich habe sie auf meine Warteliste gesetzt. Eigentlich tut sie mir einfach leid….
Ein Kommentar