Verspürst Du gerade jetzt, in der Vorweihnachtszeit 2022, das Bedürfnis, Dich mehr als üblich zu verwöhnen? Meistens in Form von kalorienreichen und nicht so gesunden Leckereien? Frustessen an Weihnachten?
Uns wird ja einiges abverlangt und wir müssen auf vieles verzichten.
Du bist also keinesfalls allein.
Und ich rechne damit, dass es über die Feiertage noch schlimmer wird. So ziemlich alle Weihnachtstraditionen drehen sich ja um das Zusammensein mit lieben Menschen. In den letzten beiden Jahren gab es an Weihnachten Isolation und jetzt besteht Nachholbedarf. Aber dank Inflation, Energiekrise und Krieg bin ich gar nicht in der Stimmung.
Trotzdem heißt es also wieder „Family-Time“, egal, ob wir die Leute wirklich mögen oder uns nur aus Pflichtgefühl treffen.
Umso wichtiger ist es, die Weihnachtszeit und die Leckereien, die dazu gehören, zu genießen. Und nicht in Frustessen zu verfallen, weil wir uns Weihnachten anders vorgestellt hatten. Es gibt wohl nur ganz wenige Menschen, die glücklich über so ein Weihnachtsfest sind. Die Mehrheit ist enttäuscht oder überfordert. Die Erwartungen, nach 2 Jahren mit Corona-geprägten Feiertagen haben hohe Erwartungen geschürt. Aber es kommt wieder einmal anders, als gehofft.
Daher möchte ich Dir heute einige Tipps vorstellen, wie Du Frustessen auch an Weihnachten 2022 vermeiden kannst.

Achtsamkeit verhindert Frustessen an Weihnachten
Eigentlich mag ich das Wort „Achtsamkeit“ nicht so sehr, weil es ein Modewort ist. Aber in diesem Zusammenhang fällt mir kein besseres ein.
Es gibt bestimmte Speisen, Kuchen, Desserts, Getränke, die wir mit Weihnachten verbinden. Die zum Teil sehr aufwendig in der Zubereitung sind, wo die Zutaten teurer sind, als normal und wo die geheimen Rezepte von Generation zu Generation weitergegeben werden. Oder die man über Google herausfinden muss. 😉
In diesem Jahr wird so manch einer das leckere Weihnachtsmenü überspringen müssen, weil halt viele Nahrungsmittel unerschwinglich teuer sind. Übrigens ein Grund mehr, sich genau zu überlegen, wen man einlädt und nur Menschen um sich lässt, die man mag.
Aber warum nicht die normale Menge für eine größere Gruppe kochen und das, was zu viel ist, hübsch einpacken und verschenken? Es gibt immer Menschen in der Nachbarschaft, die ganz allein leben und die sich darüber riesig freuen würden. Oder Menschen, die sich aufgrund der aktuellen Lage kein Weihnachtsessen mehr leisten können, wenn sie in einer warmen Wohnung sitzen wollen.
Aber egal, was man für wie viele Personen kocht: bei den besonderen Weihnachtsgerichten achtet niemand auf Kalorien. Und das ist absolut in Ordnung.
Wenn ich etwas Besonderes auf dem Tisch habe, heißt es: genießen.
Sich Zeit nehmen. Lange und gründlich kauen (gut für die Darmgesundheit) und jede einzelne Geschmackskomponente herausschmecken. Versuchen, jedes Gewürz zu erkennen. Die Kräuter riechen und schmecken. Immer wieder Pausen einlegen und beim Essen wenig reden. Das hat noch einen großen Vorteil: wir spüren viel früher, wann wir satt sind und kommen nicht in Versuchung, uns zu überessen.
Wann können wir uns sonst so einen Luxus an Weihnachten leisten? Wenn wir bewusst genießen, schließt das Frustessen an Weihnachten aus. Oder macht es unmöglich
Auch Schuldgefühle sind fehl am Platz und morgen gibt es dann etwas Leichteres.

Dankbarkeit für die kleinen Dinge
Es gibt bestimmt vieles, für das wir dankbar sein können. In der Hektik des Alltags wird das oft übersehen. Und in den Zeiten von Corona, Inflation und Ukraine-Krieg sehen wir oft das, was wir jetzt nicht haben können. Dieses Gefühl von Mangel oder Verzicht führt natürlich zur Frustration. Und die beschert uns dann gleich Frustessen zu Weihnachten. Dabei hilft es oft, die Sichtweise etwas zu ändern.
In den letzten Jahren hatte ich um die Weihnachtszeit immer ein Webinar abgehalten. „Leichter durch die Weihnachtszeit“. Wobei sich das „leichter“ nicht unbedingt aufs Körpergewicht bezog (da ist es schon super, wenn wir nicht zu viel zunehmen), sondern wie wir ohne viel Stress durch diese Zeit kommen. Einige der Kernnachrichten:
- Keine Veranstaltungen, Zusammenkünfte, Weihnachtsfeiern oder traditionelle Familienfeiern, wenn es zu viel wird oder wenn man die Menschen gar nicht so besonders mag.
- Keine Besuche der Verwandten, wenn man keine Lust hat, Stunden auf verstopften Autobahnen oder in überfüllten Zügen zu verbringen.
- Dankbar sein für das gute Essen, das wir uns leisten können. Das heißt aber nicht, dass wir etwas essen müssen, was zwar an Weihnachten Tradition hat, was wir aber gar nicht mögen. Bei uns im Haus war das eine Weincreme, die auch noch sehr arbeitsaufwendig und schwierig zuzubereiten war. Mir ist sie jedes Mal geronnen und ich musste kurzfristig auf etwas anderes ausweichen…. Bis zu dem denkwürdigen Weihnachtsfest, als mein Vater gestand, dass er die auch nicht mag und mein „Ersatzdessert“ viel besser schmeckte. Es gab zwar für einen Moment schlechte Stimmung (meine Mutter war ziemlich sauer), aber nie wieder Weincreme zu Weihnachten.
Wenn wir uns diese stressigen Ereignisse bewusst machen, sind wir doch dankbar für ein Weihnachtsfest voller Ruhe und Besinnlichkeit. Wie es eigentlich sein sollte.

Ich-Zeit einplanen und die Auszeit nehmen
Du kennst wahrscheinlich Deine Bedürfnisse. Oder solche Aktivitäten, die Deine Batterien wieder aufladen. Aktivitäten, für die Du aber in einem normalen Jahr in der Weihnachtszeit gar keine Zeit hättest.
Jetzt ist die Gelegenheit.
- Ein Spaziergang in der Natur,
- Moderates Krafttraining ausprobieren, um Stress abzubauen
- Ein duftendes und entspannendes Bad,
- Zeit mit einem guten Buch
- oder auch „Binge-Watching“ einer Netflix Serie.
Du weißt wahrscheinlich am besten, was Du immer schon gerne mal machen wolltest. Oft hat Dich aber das schlechte Gewissen ausgebremst.
Die wichtigste Person in Deinem Leben bist Du. Dein Jahr war (bisher) wahrscheinlich aufreibend, egal was Du beruflich machst. Die jetzige Situation betrifft uns alle, das Virus ist immer noch aktiv und wir haben alle Angst um unsere Zukunft und die unserer nächsten Menschen. Wenn Du gut auf Dich aufpasst und wenn es Dir gut geht, kannst Du Dich viel besser um Deine Lieben kümmern. Auch wenn wir uns an vielen Stellen einschränken müssen. Solange wir nicht allein sind, ist alles erträglich. So sollte Weihnachten sich nicht ausschließlich um Geschenke drehen, sondern und ein Gefühl der Geborgenheit.
Ich hoffe, diese kleinen Tipps helfen Dir oder bringen Dich etwas zum Nachdenken. Genieße die Feiertage und hab eine schöne und friedliche Zeit und bleib gesund.