Hormontest LeptinresistenzWenn Du fünf oder mehr Symptome in dieser Kategorie hast, liegt vermutlich eine Leptinresistenz vor. Falls Du noch nie von Leptin gehört hast, hier eine kurze Zusammenfassung:

Leptin ist, zusammen mit Ghrelin, ein „Hungerhormon“. Ghrelin verursacht Hunger, Leptin signalisiert: alles im grünen Bereich, genügend Brennstoff vorhanden.

Das Gehirn erkennt: aha, da Ist genügend Leptin, also ist muss auch genügend Fettgewebe da sein. Ja, Leptin wird vom Fettgewebe gebildet. Das ist natürlich blöd, wenn ich abnehmen will und das Fettgewebe weniger wird. Ist aber genügend Leptin vorhanden, also wird der Hunger abgeschaltet.

Wenn aber eine Leptinresistenz vorliegt, funktioniert dieser Mechanismus nicht. Es ist zwar Leptin da, der Körper reagiert nicht drauf.

Noch ein „Wermutstropfen“: wenn wir zu wenig Schlaf bekommen, gerät das Zusammenspiel Leptin – Ghrelin aus dem Takt. Ghrelin macht Überstunden, Leptin Pause.

Neben Schlafmangel gibt es noch einen Verursacher der Leptin Resistenz: Zu viel Fructose (Fruchtzucker).

Der Verzehr von übermäßig viel Fructose (mehr als 20 g täglich) erhöht das Risiko einer Leptinresistenz, denn Fructose wird von der Leber verstoffwechselt. Die wiederum spielt eine Rolle bei der Steuerung von Appetit und Gewicht.

Essen wir zu viel Fructose, also mehr, als wir im Augenblick als Energie verbrauchen können, wird der Überschuss in der Leber gespeichert. Ist der Speicher voll, wird das Glykogen in Fett umgewandelt und als Fettpolster gespeichert. Das Gefährliche: diese Fettpolster werden überwiegend im Bauchraum und um die Leber gespeichert.

Soviel zur Theorie, aber Du kannst etwas tun.

So kannst Du Deine Ernährung anpassen

Bei Leptinresistenz solltest Du für etwa 3 Wochen die Fructosezufuhr auf etwa 20 Gramm pro Tag reduzieren. Wenn Du gleichzeitig Insulinresistent bist, solltest Du ja auch Fructose meiden. Du schlägst hier also 2 Fliegen mit einer Klappe.

Relativ leicht sollte dies bei bearbeiteten Lebensmitteln sein. Hier wird oft industriell hergestellte Fructose zugesetzt. Das ist dann auch auf den Nährwertangaben vermerkt. Bitte solche Produkte meiden, wenn es geht, auch über die 3 Wochen hinaus.

Dann solltest Du für die „3-Wochen Reset-Phase“ auch weitgehend auf Obst verzichten und Dich an die folgenden Empfehlungen halten:.

Genügend Protein (Eiweiß):

Schon zum Frühstück solltest Du etwas Proteinhaltiges essen, damit der Appetit oder Heißhunger auf Fructose oder Zucker unter Kontrolle bleibt. Das Tagesziel sollten etwa 100 g Protein sein. Hier kannst Du Dir eine Tabelle mit guten Proteinquellen herunterladen.

Gemüse:

Gemüse enthält viele Ballaststoffe und gute Antioxidantien. Dein Tagesziel kann ein Pfund und mehr Gemüse sein, aufgeteilt auf alle Mahlzeiten.  Vorsicht, einige Gemüsesorten enthalten Fructose, auch wenn es nicht viel ist. Dazu gehören Süßkartoffeln, Brokkoli, Kürbis und Karotten. Solange Du unter 20 Gramm am Tag bleibst, sollte das kein Problem sein.

Alkohol:

nein, das Alkohol sollte nicht auf den Speiseplan, sondern Du solltest eine 3-wöchige Pause einlegen. Damit die Leber eine Atempause bekommt und wieder ins Gleichgewicht kommen kann.

Keine Zwischenmahlzeiten für 3 Wochen:

Menschen, die leptinresistent sind, kennen keinen echten Hunger mehr. Du solltest täglich drei Mahlzeiten essen, mit 4-6 Stunden Pause dazwischen. Wenn sich Dein Leptinspiegel einpendelt, wirst Du zwischen den Mahlzeiten keinen Hunger haben.

Gute Fette:

Damit der Stoffwechsel sich regulieren kann, brauchen die meisten Menschen mehr gesundes Fett. Gute Quellen sind Kokosnuss und Kokosöl, Butter, Nüsse und tierische Fette. Hier kannst Du Dir eine Tabelle mit guten Fetten runterladen.

So geht es weiter

Wenn Du in den anderen Kategorien ebenfalls 5 und mehr Symptome hast, folge den Empfehlungen. Du solltest allerdings nicht alle Änderungen auf einmal einführen. Sondern alle 3 Tage Lebensmittel vorübergehend aus Deiner Ernährung entfernen.

Nach 3 Wochen kannst Du dann die entsprechenden Lebensmittel nach und nach wieder einführen. Allerdings solltest Du bei Fructose vorsichtig sein: gegen Fructose in frischem Obst ist nichts einzuwenden. Aber auch hier solltest Du weiterhin zurückhaltend sein, und auf sehr süße Obstsorten (Bananen, Trauben, Mango) verzichten. Bitte getrocknetes Obst, wenn überhaupt, nur in kleinsten Mengen.

Zugesetzte Fructose sollte möglichst vermieden werden.

Wenn Du Fructose wieder zu Deinem Speiseplan hinzufügst, beobachte Dich genau. Du solltest relativ schnell merken, wenn es Dir wieder schlechter geht und dann Gegenmaßnahmen ergreifen.

Das ist jetzt eine Kurzfassung der Maßnahmen, die Du sehr leicht ergreifen kannst. Du kannst Dir auch gerne einen Beratungstermin bei mir machen. Zusammen können wir dann überlegen, ob wir in einer intensiven Einzelstunde auf Dein Problem tiefer eingehen. Dafür müsstest Du dann nach dem Beratungsgespräch einen Termin buchen.

Oder, wenn Du in vielen Kategorien Symptome hast, kannst Du das komplette „Hormon-Reset Programm“ unter Anleitung durchführen. Dies ist ein maßgeschneidertes Programm und wird ganz individuell für Dich erstellt.